Was ist ein Lipödem?
Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, die vor allem Frauen betrifft. Dabei kommt es zu einer ungleichmäßigen Fettansammlung, meist an den Beinen und/oder Armen. Typisch für ein Lipödem ist, dass es nicht einfach durch Diät oder Sport reduziert werden kann – selbst bei einer gesunden Ernährung bleibt das Fett bestehen. Zudem geht die Erkrankung oft mit Schmerzen, Schwellungen und Druckempfindlichkeit einher.
Typische Symptome eines Lipödems:
🔹 Symmetrische Fettvermehrung an Beinen und/oder Armen
🔹 Druck- und Berührungsempfindlichkeit
🔹 Schnelle Bildung von blauen Flecken (Hämatomen)
🔹 Schwere- und Spannungsgefühl, besonders nach längerem Stehen oder Sitzen
🔹 Kalte Hände und Füße durch eine gestörte Mikrozirkulation
🔹 Wassereinlagerungen, die im Laufe des Tages zunehmen
Das Lipödem wird oft mit Adipositas oder Lymphödemen verwechselt. Ein wichtiger Unterschied: Während bei einer „normalen“ Gewichtszunahme der gesamte Körper betroffen ist, bleibt beim Lipödem der Rumpf oft schlanker als die betroffenen Extremitäten.
Warum entsteht ein Lipödem?
Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, aber Hormone scheinen eine große Rolle zu spielen. Viele Frauen berichten von einer Verschlimmerung oder dem ersten Auftreten der Symptome in hormonellen Umstellungsphasen, wie:
- Pubertät
- Schwangerschaft
- Wechseljahre
Bei mir begann es mit der Pubertät, verschlimmerte sich mit den Schwangerschaften und den letzten Schub bekam ich mit/nach der Chemotherapie. Auch eine genetische Veranlagung spielt eine Rolle – wenn Frauen in der Familie bereits betroffen sind, ist das Risiko erhöht.
Wie kann ich mir selbst helfen?
Auch wenn das Lipödem nicht heilbar ist, gibt es viele Maßnahmen, um die Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten zu verlangsamen.
Kompressionstherapie
Das Tragen von Kompressionsstrümpfen oder -hosen hilft, Schwellungen zu reduzieren und den Lymphfluss zu verbessern. Wichtig ist, dass sie richtig angepasst sind!
Manuelle Lymphdrainage (MLD)
Eine sanfte, spezielle Massageform, die den Abtransport von Flüssigkeiten unterstützt. Gerade an Tagen, an denen sich die Beine besonders schwer anfühlen, kann sie große Erleichterung bringen.
Bewegung & Sport
Besonders gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Aqua-Fitness, Radfahren oder sanftes Krafttraining unterstützen die Durchblutung und den Lymphfluss. Langes Sitzen oder Stehen hingegen kann die Beschwerden verstärken.
Gesunde, entzündungshemmende Ernährung
Eine Ernährung mit viel Gemüse, Proteinen, gesunden Fetten und wenig Salz, Zucker sowie verarbeiteten Lebensmitteln kann helfen, Entzündungsprozesse zu reduzieren. Wichtig: Viel trinken – am besten Wasser und ungesüßte Kräutertees, um den Lymphfluss zu unterstützen.
Wärme & Kälte bewusst einsetzen
Zu viel Wärme (z. B. heiße Bäder oder Sauna) kann die Beschwerden verschlimmern, während kalte Güsse oder Wechselduschen den Lymphfluss anregen können.
Guter Schlaf & Stressreduktion
Chronischer Stress kann Entzündungen im Körper fördern und den Lymphfluss beeinträchtigen. Achtsamkeitsübungen, Meditation oder einfach mal bewusst Pausen einlegen, sind kleine, aber wirkungsvolle Maßnahmen.
Lipödem & Operation – Ja oder Nein?
Die Liposuktion (Fettabsaugung) kann eine Option sein, um Beschwerden zu lindern, da dabei das krankhafte Fettgewebe entfernt wird. Wichtig ist eine gute Nachsorge mit Kompression, Bewegung und gesunder Ernährung, um langfristig gute Ergebnisse zu erzielen.
Ich habe mir bereits die Unterschenkel operieren lassen, da dort die Schmerzen am schlimmsten waren. Eigentlich müssten auch die Oberschenkel und Arme operiert werden, aber besonders bei den Armen habe ich Bedenken: Mir fehlen auf der linken Seite viele Lymphknoten, und ich weiß von der OP an den Unterschenkeln, wie stark die Schwellungen und Schmerzen sein können.
Außerdem ist es eine OP und sollte nicht leichtfertig entschieden werden. Und zu guter Letzt spielt natürlich die Kostenfrage eine Rolle: Die Krankenkassen übernehmen die Kosten, wenn überhaupt, erst ab Stadium III – ich bin in Stadium II. Welche Schmerzen und sonstigen Probleme Frauen mit Stadium III haben, möchte ich mir gar nicht vorstellen.
Fazit:
Ein Lipödem ist mehr als „nur“ eine optische Veränderung – es kann zu starken Schmerzen und Einschränkungen im Alltag führen. Gezielte Therapien und ein bewusster Lebensstil helfen, die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Ich war in der Lipoclinic in Blankenese, habe mich dort beraten lassen und letztlich die Unterschenkel operieren lassen. Neben einer kompetenten Beratung habe ich dort endlich eine vernünftig vermessene Kompressionsstrumpfhose bekommen – und das super nette Team kennengelernt.
Dein Körper verdient es, dass du ihn liebevoll unterstützt!
Falls du Fragen hast oder dich selbst informieren möchtest, melde dich gerne bei mir! 😊


