Die OP

Nach der Chemo, ist vor der OP

Am 11.08. fand die OP im Brustzentrum Pinneberg, statt. Vorher gab es die Drahtmarkierung. Hui, das ist auch ein Erlebnis. Zum Glück haben die bei mir den Draht gekürzt und ich musste nur von einem Gebäude zum anderen schlurfen. Bei einer Freundin haben sie den lang gelassen und nur festgeklebt und die musste den Tag über damit rumlaufen.

Beim OP Vorgespräch war es ganz wichtig zu erwähnen, dass der Port, wie mit dem Onkologen besprochen, raus soll. Das wurde dann in den OP Plan mit aufgenommen. Sonst wäre der wohl heute noch drinnen…Er hatte sich eh ein wenig entzündet bzw. die Haut drumherum war rot und gereizt. Nach der OP hat das Herzkissen beim bequemen liegen geholfen und der Kompressions-BH stützt auch ganz gut. Den kann man später noch zum Sport usw. anziehen. Ist halt bisschen ungewohnt mit den Klett-Verschlüssen an der Schulter, aber die braucht man. Ich hatte einen langen, schwarzen Bademantel mit. Die Beutel mit der Drainage Flüssigkeit hatten mir die Krankenschwestern mit einer Mullbinde um den Hals gehängt. So war ich direkt Mobil, sah aber aus, wie Gräfin Dracula (Vonnschis Worte).

Das Essen im Krankenhaus bietet nicht wirklich viele vegetarische oder vegane Vollwertkost. Ich hoffe, dass sich da mittlerweile etwas getan hat.

Die Schmerzen waren schon ordentlich und das Novalgin half bei mir nicht so gut. Aber ich konnte mich mit der Eiskönigin ablenken und mit Besuch. Außerdem kam die Psychoonkologin für ein Gespräch und gab mir ihre Karte für später. Finde es total gut, dass einige Sachen (auch wie bei einer Geburt) automatisch passieren: die Pyschoonkologin war eine und die andere war, dass eine Sozialarbeiterin kam und mir die Unterlagen zur Beantragung eines Schwerbehindertenausweises gab. Das kam mir im ersten Moment komisch vor, aber tatsächlich bekommt man durch den Status steuerliche Vorteile und, wenn man angestellt ist, u.a. 5 Tage mehr Urlaub, sowie Kündigungsschutz. Man sollte sich auf jeden Fall mit dem Thema beschäftigen.

Nach der OP waren sowohl der Port, als auch der Tumor in der Brust, sowie 18 (!) Lymphknoten entfernt worden. Ich wusste nicht mal, dass man so viele unter der Achsel hat. Es dauerte noch eine gute Woche, bis die Ergebnisse aus der Pathologie kamen. Es hätte sein können, dass ich zusätzlich noch eine Tabletten Chemo hinten dran hängen muß, aber es war alles gut. Keine bösartigen Krebszellen mehr zu sehen. Juhuuuu! Nach der OP war ein paar Wochen Erholung angesagt, bis es dann an die Bestrahlung gehen sollte.