Faste zwischen den Mahlzeiten…
Fasten klingt für viele erst mal abschreckend – sich selbst was vorenthalten? Nichts essen? Bloß nicht! Aber was, wenn ich euch sage, dass es gar nicht um extremes Verzichten geht, sondern um bewusst gesetzte Essenspausen, die dem Körper guttun? Genau darum soll es hier gehen: Wie man mit einfachen Pausen den Körper entlasten kann.
Was hat es mit den Essenspausen auf sich?
Die Idee hinter Essenspausen ist simpel: Der Körper braucht Zeit, um das zu verarbeiten, was wir ihm geben. Die gängigste Methode bei solchen Pausen ist die 16:8-Methode, bei der 16 Stunden Pause eingelegt und in einem Fenster von 8 Stunden gegessen wird. Doch für mich funktioniert das nicht so gut. Stattdessen habe ich mich für kürzere Pausen entschieden, wie die 12:12- oder 14:10-Regel. Das heißt: 12 bis 14 Stunden Pause über Nacht und ein Essens Fenster von 10 bis 12 Stunden tagsüber. Dazu versuche ich tagsüber Pausen von mindestens 2-4 Stunden zwischen den Mahlzeiten einzuhalten (das klappt mal mehr, mal weniger gut). Aber es geht hier nicht nur um Essenspausen – auch Getränke, wie Café Latte, Softdrinks und Saftschorlen sind tabu.
Warum ich mich für kürzere Essenspausen entschieden habe
Ich gehöre zu den Menschen, die regelmäßig essen müssen – Migräne-Patient:innen wissen, wovon ich spreche. Zu lange nichts zu essen, kann bei mir Alles aus dem Gleichgewicht bringen. Aber kurze Pausen, wie sie bei der 12:12 oder 14:10 Methode vorgeschlagen werden, tun mir richtig gut. Es hilft meinem Körper, sich zu erholen, ohne dass ich in ein Loch falle.
Die Vorteile von Essenspausen
- Entlastung für den Verdauungstrakt Jedes Mal, wenn wir etwas essen, muss unsere Verdauung auf Hochtouren arbeiten: Der Magen produziert Säure, die Bauchspeicheldrüse gibt Enzyme ab, und der Darm beginnt, Nährstoffe aufzunehmen. Wenn wir unserem Körper jedoch immer wieder Pausen gönnen, kann er sich regenerieren. Das bedeutet: weniger Stress für den Verdauungstrakt und mehr Zeit für die Reparaturprozesse im Körper. Außerdem helfen diese Pausen, Blähungen und Verdauungsbeschwerden zu reduzieren, da der Darm nicht ständig beansprucht wird.
- Stabilisierung des Blutzuckers Jedes Mal, wenn wir essen – insbesondere kohlenhydratreiche Mahlzeiten (oder zuckerhaltige Limonaden trinken)– steigt unser Blutzuckerspiegel an. Die Bauchspeicheldrüse schüttet daraufhin Insulin aus, um den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren. Wenn wir jedoch ständig Snacks essen oder Mahlzeiten eng beieinander liegen, bleibt unser Insulinspiegel dauerhaft hoch. Das kann auf lange Sicht die Insulinempfindlichkeit der Zellen reduzieren – ein Risikofaktor für Diabetes Typ 2. Durch längere Essenspausen sinkt der Insulinspiegel, und der Körper hat die Chance, die gespeicherten Energiereserven besser zu nutzen. Das Ergebnis: ein stabilerer Blutzuckerspiegel und weniger Heisshungerattacken.
- Energie und Fokus Man kennt das von Fastenden, die berichten, dass sie sich durch Essenspausen konzentrierter und klarer fühlen. Ich kann das nur bestätigen: Gerade morgens, wenn der Körper noch nicht mit Verdauen beschäftigt ist, habe ich mehr Energie (also meistens, je nachdem, wie die Nacht auch war…und wichtig ist für mich, morgens erstmal Wasser zu trinken!).
Apropos: Jetzt erstmal ein Glas Wasser…oder ist das wirklich Hunger?